Friedhöfe Duisburgs
Duisburg ist eine alte Handelsstadt und war wegen der günstigen Lage am Niederrhein von jeher von wirtschaftlicher Bedeutung. Doch erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich die ehemalige Hanse- und Reichsstadt zu einer modernen Industrie- und Bergbaustadt. Durch zahlreiche Eingemeindungen auf beiden Seiten des Rheins wuchs die Stadt auf dem Schnittpunkt zwischen Rheinland und Ruhrgebiet zu einer Großstadt mit einem Flickenteppich von Stadtteilen heran. In Dusiberg-Kaiserberg an der Grenze zu Mülheim befinden sich der Duisburger Zoo und der Duisburger Campus der Universität Duisburg-Essen. Die Duisburger City erlebte in jüngerer Zeit eine Sanierung und ist heute mit Kunst im öffentlichen Raum und attraktiven Ladenpassagen eine beliebte Flanier- und Einkaufsmeile. Der Duisburger Hafen ist der größte Binnenhafen Europas.
Mit dem Aufblühen von Duisburg zur Industriestadt um die Wende zum 20. Jahrhundert wuchs auch die Zahl der Friedhöfe auf dem Stadtgebiet. Heute hat Duisburg um die 35 klassische Friedhöfe, kommunale wie kirchliche, sowie ein überirdisches Kolumbarium. Die überwiegende Zahl der Begräbnisanlagen ist kommunal, gefolgt von katholischen und evangelischen Friedhöfen.
Geschichte der Friedhöfe in Duisburg
Die im alten Duisburger Stadtgebiet angelegten Friedhöfe befanden sich in der heutigen City, etwa im Bereich der mittelalterlichen Salvatorkirche. Als in den 1870er Jahren sich der erste Schub des Strukturwandels in der aufstrebenden Stadt bemerkbar machte, wurde auch das Duisburger Friedhofswesen durch die Stadtverwaltung komplett neu strukturiert. Die kleineren innerstädtischen Friedhöfe wurden aufgelöst und ein neuer größerer Friedhof in Innenstadtlage angelegt. Die Gräber der geschlossenen Bestattungsanlagen wurden mitsamt der Grabsteine auf den neuen Friedhof verlegt. Der Friedhof am Sternbuschweg ist heute als Alter Friedhof bekannt und war von den 1870er Jahren bis in die 1920er Jahre hinein in Betrieb. Noch heute sind hier die historischen Grabstätten zahlreicher bekannter Duisburger Unternehmerfamilien erhalten. Ansonsten ist der ehemalige Alte Friedhof heute Park und Naherholungsziel.
In den 1920er Jahren wurde wie überall im zunehmend bevölkerungsreichen Ruhrgebiet mit seinen zahlreichen Zuwanderern auch der Friedhof am Sternbuschweg zu klein und ein neuer in der Nähe gebaut. Dieser offiziell Waldfriedhof, im Volksmund Neuer Friedhof genannte Bestattungsplatz ist heute noch in Betrieb, an ihn angeschlossen ist ein großes Krematorium. Auf dem Waldfriedhof beschreitet die Stadt Duisburg neue Wege innerhalb der Bestattungskulturs. Sieben Friedhofsgärtnereien betreiben hier, unterstützt von der Stadt, einen individuell bepflanzten Memorial-Garten. In verschiedenen Sektionen wurden modern gestaltete Urnenwahlgräber und Partnergräber, Stellengräber für bis zu 4 Urnen und einige wenige Sarggräber angelegt.
Durch die zahlreichen Eingmeindungen nach Duisburg seit den 1920er Jahren kamen immer mehr kleinere Friedhöfe aus zuvor selbstständigen Gemeinden nach Duisburg. Einige davon sind kirchlich. Ein Beispiel dafür ist der Stadtteil Rahm im äußersten Südosten der Stadt an der Grenze zu Düsseldorf und Ratingen. Hier erinnert kaum mehr etwas an das Ruhrgebiet, 1929 kam die selbstständige Gemeinde zu Duisburg. Die eingesessene Bevölkerung von Rahm ist traditionell katholisch, der einzige Friedhof am Rahmer Bach wird von der Pfarrgemeidne St. Hubertus betrieben. Auf der sehr idyllisch gelegenen, ein wenig verwunschen wirkenden kleinen katholischen Anlage gibt es auch ein prominentes Grab: Der ehemalige Fußballtrainer Jörg Berger ruht hier seit 2010.
Das rechtsrheinische Laar kam zwar bereits kurz nach 1900 zu Duisburg, hat sich aber bis heute ein eigenes, beinahe dörfliches Gepräge erhalten. Der Friedhof in diesem direkt am Rhein liegenden Stadtteil wird von der evangelischen Kirchengemeinde betrieben. Der Friedhof an der Möhlenkampstraße ist geprägt durch langgestreckte Alleen, viel Grün und großzügig angelegte Areale für Rasengräber ohne Grabbepflanzung. Der Trend zum Rasengrab macht sich auf allen Duisburger Friedhöfen zunehmend bemerkbar.
Kolumbarium der altkatholischen Gemeinde
Kein Friedhof mit Erdgräbern, sondern ein Urnenhaus als Bestattungsort ist das Kolumbarium der altkatholischen Gemeinde. Es befindet sich auf dem Gelände des Bestattungshauses Menge im Stadtteil Rheinhausen. Das Kolumbarium, wo hinter Milchglastüren Urnen in hölzernen Nischen aufbewahrt werden, ist als Friedhof offiziell anerkannt und kann 12 Jahre lang genutzt werden.