Über die Stadt Nürnberg
Die zweitgrößte Stadt im Bundesland Bayern ist die kreisfreie Stadt Nürnberg, deren Wahrzeichen, die Nürnberger Burg, majestätisch hoch über der Stadt thront. Weit über 500000 Einwohner leben heute in der modernen mittelfränkischen Stadt. Wenngleich auch die Menschen unterdessen sehr viel älter werden, als dies vor 20 oder 30 Jahren noch der Fall war, so währt das Leben auf Erden dennoch nicht ewig. Auf den Nürnberger Friedhöfen finden die Verstorbenen einen würdigen Platz, den Ort der ewigen Ruhe, an dem auch die Hinterbliebenen stets einkehren können, um still zu trauern oder in Erinnerung zu versinken.
In den früheren Jahrhunderten wurden die Toten auf den Friedhöfen beerdigt, die der Kirche angehörten. Die Grüfte in den Kellern der Kirchen und die Gräber auf den Kirchfriedhöfen waren der letzte Ort der Ruhe für die Verstorbenen. Die Pest – die schlimmste Epidemie – die im Mittelalter unzählige Tote forderte, war Anlass genug, die Pestopfer nicht mehr innerhalb der Stadtmauern zu beerdigen. So erging die ausdrückliche Order, die Toten vor der Stadtmauer zu begraben. Bereits anno 1518 entstanden zwei neue Friedhöfe vor der Stadtbefestigung. Ein Jahr später worden die Beerdigungen innerhalb der Stadt vollständig untersagt.
Zentralfriedhof Nürnberg und andere Stadtteile
Ab dem 16. Jahrhundert gab es mehr und mehr Friedhöfe in und um Nürnberg herum, um den Toten einen würdevollen Ruheplatz zu gewährleisten. Die Großstadt Nürnberg stieg zudem von der Einwohnerzahl jährlich mehr an. Somit musste das Bestattungswesen sich dringend damit befassen, die Friedhöfe und Grabstätten weiterhin auszubauen. 1880 wurde aus dem Westfriedhof der „Zentralfriedhof“ Nürnberg. Neben den Kirchfriedhöfen gab es somit immer mehr städtische Friedhöfe, im Jahre 1913 kam noch der Südfriedhof Nürnberg hinzu.
Die städtischen Friedhöfe Nürnbergs liegen in den Stadtteilen Boxdorf, Nürnberg-Fischbach, Höfen, Katzwang, in der Kirchgemeinde Großgründlach als ebenso in Großreuth, Reichesldorf und Worzeldorf. Neben den städtischen Nürnberger Friedhöfen hat die Stadt Nürnberg noch 10 kirchliche Friedhöfe als ebenso den Friedhof der Israelitischen Kultusgemeinde. Der Jüdische Friedhof befindet sich auf dem Westfriedhof in der Schnieglingerstraße. Er ist einer der Friedhöfe Nürnbergs, auf dem sich die Grabstätten der Opfer des Nationalsozialismus befinden. Der Jüdische Friedhof ist die Gedenkstätte von 31 KZ-Häftlingen, doch auch den jüdischen Opfern des Ersten Weltkriegs wurde auf dem Jüdischen Friedhof ein Monument gesetzt.
Südfriedhof Nürnberg
Sehr beschaulich, ein Ort der Stille und der Andacht, ist der Südfriedhof Nürnberg, welcher in der Gartenstadt unmittelbar an der Julius-Loßmann-Straße liegt und zum größten städtischen Friedhof Nürnbergs zählt. Auf dem Nürnberger Südfriedhof finden vorwiegend die verstorbenen Bewohner Nürnbergs ihre letzte Ruhe, die bis zu ihrem Ableben südlich der Pegnitz lebten. Der Südfriedhof in Nürnberg ist einer Parkanlage nachgefunden, weshalb er ebenso von vielen Nürnbergern genutzt wird, die nicht ihre verstorbenen Angehörigen besuchen möchten, sondern einen Ort der Entspannung inmitten grüner Natur suchen, um den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Der historischste und gleichwohl bedeutsamste Friedhof in Nürnberg ist der Johannisfriedhof, welcher sich im Nürnberger Stadtteil St. Johannis befindet. Dieser Friedhof besticht vor allem durch seine farbenprächtige Bepflanzung.
St.-Rochus Friedhof
Im Nordwesten Nürnbergs, im Stadtteil Gostenhof, liegt der St.-Rochus Friedhof. Er war einer der sogenannten „Pestfriedhöfe“ der um 1517 die Leichen der Pestepidemie beherbergte. Viele Bewohner Nürnbergs, mit Rang und Namen, sind in den darauf folgenden Jahren auf dem Rochus-Friedhof beigesetzt worden. Auch der um 1455 in Nürnberg geborene Bildhauer und Erzgießer / Rotschmied – Peter Vischer der Ältere – wurde Anfang Januar 1529 auf dem Nürnberger St.-Rochus Friedhofzur letzten Ruhe getragen. Ebenso fand der Baumeister der St.-Rochus-Kapelle, Paulus Beham, auf dem Nürnberger St.-Rochus Friedhof seinen Frieden als auch Johann Pachelbel, ein anerkannter Nürnberger Barock-Musiker. Viele denkmalgeschützte Grabstätten sind auf dem Rochus-Friedhof in Nürnberg zu finden, die von einer bewegenden Vergangenheit erzählen.