Skip to content

Einblicke ins Krematorium

In der heutigen Zeit sind im Gegensatz zu früher Feuerbestattungen eher die Regel als die Ausnahme. Gerade durch die steigenden Grabkosten auf den jeweiligen Friedhöfen wünschen sich immer mehr Menschen für ihre Bestattung eine Baum- oder eine Seebestattung. Dafür ist es unerlässlich, dass man Verstorbenen kremiert, also einäschert.

Kosten

Teil der Bestattungskosten

Die Kremierung bzw. Einäscherung von Verstorbenen erfolgt im Krematorium. Hierfür ist die Einbettung der Verstorbenen in einen Sarg Voraussetzung, da in Deutschland eine Sargpflicht besteht. Hierfür fällt oftmals die Wahl des Sarges auf ein recht schlichtes Modell, wie ein einfacher Kiefernsarg. Vor der Verbrennung findet die zweite Leichenschau statt, die von einem Amtsarzt durchgeführt wird. Die Kosten der zweiten Leichenschau belaufen sich auf circa 30 bis 50 € je nach Region.

Die Kremierungskosten für die Nutzung eines Krematoriums sind je nach Ort unterschiedlich und betragen durchschnittlich zwischen 250 bis 500 €. Ein umweltfreundliches, neu erbautes und dennoch günstiges Krematorium, welches SEGENIUS nutzt, steht im Altenburger Land: »Krematorium Nobitz«.

Möchte man im Krematorium selbst noch eine kleine Trauerfeier abhalten, wird dazu in vielen Fällen nochmals ein Aufschlag genommen. Die Kosten hierfür sind aber bei den verschiedenen Krematorien in Deutschland sehr unterschiedlich.

Leichenschau im Krematorium

Leichenschau

Noch eine zweite Leichenschau?

Die Leichenschau beschreibt die Untersuchung eines Verstorbenen. Dabei werden Erkenntnisse über die Todesursachen gewonnen. Eine Leichenschau soll die zweifelsfreie Feststellung der Todesursache dienen. Vor jeder Kremierung muss vor dem Ablauf einer Feuerbestattung eine zweite Leichenschau durchgeführt werden. Die zweite Leichenschau ist die Voraussetzung für die Freigabe zur Feuerbestattung und wird vor Ort, im Krematorium durch einen Arzt des Gesundheitsamtes, dem sogenannten Amtsarzt, eine beauftragte Einrichtung der Rechtsmedizin oder ein pathologisches Institut vorgenommen. Dabei werden die Daten des Verstorbenen nochmals geprüft und dem Sarg wird zusätzlich noch ein Schamottestein beigelegt, der die Einäscherungsnummer und den Namen des Krematoriums aufweist. Beim Ablauf der Feuerbestattung wird dieser Stein nicht zerstört, da er aus hitzebeständigem Material besteht. Das hat den Hintergrund, dass der Verstorbene nach der Kremation zweifelsfrei identifiziert werden kann. 

Außerdem dient die zweite Leichenschau der Prüfung, ob im Vorfeld der Totenschein ordnungsgemäß und sachgerecht ausgestellt wurde. Zusätzlich wird nach Hinweisen zum Erkennen von nicht natürlichen Todesursachen, deren Spuren gesucht, da diese natürlich bei der Einäscherung endgültig beseitigt werden. Zudem wird bei der 2. Leichenschau auch überprüft, ob der Leichnam in einem guten Zustand ist oder ob der Bestatter die nötige Sorgfalt bei der Versorgung des Verstorbenen vermissen ließ.

Amtsarzt

Nicht irgendein Arzt

Als Amtsarzt wird eine Person bezeichnet, die ein medizinisches Studium erfolgreich absolviert hat und bei einem Gesundheitsamt oder einer vergleichbaren behördlichen Einrichtung angestellt ist. Die Aufgaben eines Amtsarztes sind sehr vielfältig und das gilt auch in einem Teilbereich seines Aufgabengebiets, der zweiten Leichenschau vor einer Kremation. Der zuständige Amtsarzt hat dabei die Pflicht zu schauen, dass der Totenschein des zu begutachtenden Verstorbenen korrekt ausgestellt ist, oder ob sich Unregelmäßigkeiten finden lassen. Nur hier ist eine letzte Prüfung der Todesursache möglich. Des Weiteren muss er die Einsargung und Beförderung von Verstorbenen kontrollieren und muss feststellen, dass diese den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Außerdem ist er auch zuständig für die Umbettung und Exhumierung von Verstorbenen und genehmigt diese. Er überwacht dabei den kompletten Prozess von der Ausgrabung bis zur dann abgeschlossenen Umbettung. Sollte ein Verstorbener die Grenzen Deutschlands verlassen, ist auch hier der Amtsarzt eine wichtige Figur, indem er dafür zuständig ist, die Leiche nochmals zu prüfen, den Leichenpass ausstellt und ob der Verstorbene den gesetzlichen Bestimmungen ordnungsgemäß eingesargt wurde.

Abschiednahme im Krematorium

Abschiednahme

Verabschiedung im Krematorium

Natürlich gehört es zu den schwersten Aufgaben im Leben eines Menschen, den Tod zu akzeptieren und zu verarbeiten, gerade dann, wenn er unerwartet oder plötzlich und nicht etwa nach langer Krankheit eintritt. Dieser Prozess braucht viel Zeit und eine Abschiednahme gehört für viele Menschen zu der ersten Phase der Trauerbewältigung. Wichtig ist auch oftmals nicht allein gelassen zu werden und dass Freunde und Angehörige ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit anbieten. 

Die Abschiednahme auf dem Friedhof ist ein besonders schwerer Gang für viele Angehörige. Dafür wird eine Trauerfeier meist in der Kapelle des Friedhofs organisiert, in der man nochmals an die verstorbene Person gedenkt. Es spielt keine Rolle, ob es sich in dem Fall um eine Erd- oder Feuerbestattung handelt. Ab und an möchten die Angehörigen bei einer Feuerbestattung die Abschiednahme im Krematorium organisieren, was üblicherweise auch kein Problem darstellt, dennoch ist die Abschiednahme auf dem Friedhof die traditionellere. Die Rituale sind überwiegend dieselben. Es werden der Sarg oder die Urne mit verschiedenen Blumengestecken zusammen aufgebahrt und ein Trauerredner wird dem verstorbenen noch einmal in erinnern. Dies wird natürlich nach den Wünschen der Angehörigen organisiert. Oftmals spricht der Pfarrer die Trauerrede, aber auch Angehörige selber. Mittlerweile wird aber auch sehr häufig ein professioneller Trauerredner gewünscht, der auch die Vorlieben der Angehörigen respektiert und die Trauerrede ebenfalls sehr individuell gestaltet. Danach wird üblicherweise der Sarg von den Trägern beziehungsweise die Urne mit der Gesellschaft zur Beisetzung im Grab geleitet und beigesetzt. Man hat hier nochmal die Möglichkeit kurz Inne zu halten und eventuell einen kleinen Blumengruß dem Grab beizugeben. 

Im Anschluss an dieser Zeremonie ist es häufig so, dass man in einem Restaurant oder zu Hause bei den Angehörigen für einen Trauerschmaus zusammenkommt, um dem Verstorbenen zu gedenken. Gern wird dabei in Erinnerungen geschwelgt beim Austausch von Geschichten, gemeinsamen Erlebnissen.

Technische Fakten

So heiß ist es wirklich

In der Brennkammer des Krematoriums wird dann der Sarg mit dem Verstorbenen bei ca. 1000° C verbrannt und die verbliebene Asche wird dann in eine Urne abgefüllt. Diese sogenannte Aschekapsel ist ebenfalls ein schlichtes Modell und heutzutage meist aus biologisch abbaubaren Stoffen, da sie sich in einem Waldboden, aber auch im Wasser schnell zersetzen soll. Diese Urne ist preislich bei ca. 30 Euro veranlagt und üblicherweise wird dazu dann eine Schmuckurne erworben, die besonders für Trauerfeiern eine schönere Optik hergibt, da sie meist mit aufwendigeren Verzierungen entworfen ist.

Geschichte Krematorium

Geschichte

Wissenswertes rund um die Kremierung

Die Verbrennung eines Verstorbenen wird heute in fast allen Kulturen als völlig normal angesehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Asche verstreut oder aufbewahrt wird. Dabei erfolgt das Verstreuen je nach Land oder Kultur in einem Gewässer oder einem Wald. Früher wurden dafür natürlich ebenfalls wie heute hauptsächlich Urnen benutzt, aber auch Vasen oder andere Gefäße. Die verschiedenen Religionen, hauptsächlich das Christentum, aber auch der Islam oder das Judentum waren im frühen Stadium strikt gegen eine Verbrennung. Man wollte nach wie vor einen intakten Körper zur Beisetzung, damit auch im Jenseits ein Fortleben der Seele möglich sein sollte. Aufgrund dieser Haltung ist es zu erklären, dass in Europa erst relativ spät, genau gesagt, seit dem 19. Jahrhundert vermehrt Kremierungen wieder stattfinden. Das Wissen um Hygiene, Krankheiten, aber auch die Bevölkerung, die generell aufgeklärter ist und die sich gleichzeitig ständig vermehrt, lässt die Nachfrage einer hygienischen Bestattung deutlich steigen.

Im Zuge der Industrialisierung wurde daraufhin das erste Mal bei einer Weltausstellung im Jahr 1873 eine sogenannte Feuerbestattungsanlage vorgeführt. Entwickelt wurde sie von Prof. Brunetti und sie zog sofort das Interesse auf sich, von vielen Ländern Europas. Im italienischen Mailand schließlich wurde dann das erste Krematorium 3 Jahre nach der ersten Ausstellung bei der Weltausstellung eröffnet. In Deutschland brauchte es einige Zeit länger, dort eröffnete das erste Krematorium in Gotha im Dezember 1878, danach dann 1891 in Heidelberg sowie später dann noch in Hamburg. Die Finanzierung der Krematorien erwies sich als schwierig, woraufhin sie Vereine gründeten, die diese Aufgabe übernahmen. In diesen sogenannten Feuerbestattungsvereinen engagierten sich viele Bürger der einzelnen Städte, die mittlerweile deutlich fortschrittlicher dachten. Trotz dessen waren die Kirchen nach wie vor dagegen und teilweise wurden diese Vereine und auch die Feuerbestattung an sich sogar verboten. Der Arbeiterschaft in den 1920er Jahren ist es zu verdanken, dass sich die Feuerbestattung dann schließlich durchsetzte. Man hatte in dieser Zeit wenig Geld zur Verfügung, gerade durch die steigende Inflation und die vermehrten Wirtschaftskrisen, aber man wollte natürlich dennoch eine würdevolle Bestattung. 

Außerdem war in dieser Zeit der Fortschrittsgedanke recht groß, was zu der Popularität der Feuerbestattung beitrug, da auch das Verständnis der Bürger stieg. Gerade in den großen Städten setzte sich das immer mehr durch, wobei auf dem Land man noch traditioneller dachte. 1963 war es dann so weit, dass auch das von der katholischen Kirche verhängte Verbot aufgehoben wurde und man die Feuerbestattung auch dort anerkannte. Die Zahl der Verbrennungen stieg von nun an stetig an und heutzutage sind fast 65% aller Bestattungen eine Feuerbestattung, was vermutlich unter anderem auch daran liegt, dass es wesentlich vielfältigere Beisetzungsmöglichkeiten gibt.

Vielen Dank!

Ihre Nachricht wurde  erfolgreich versendet!
Wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.